Wissenschaftskommunikation in post-normalen Zeiten

30. März 2023

Wissenschaftskommunikation hat sich an Universitäten als wichtige, teils kreative, stets zusätzliche Aufgabe der Forschung fest etabliert. Dort, wo es um die demokratische Auseinandersetzung mit Technologieentwicklung, Innovationsprozessen und Risikofragen geht, ist sie ohnehin ein unverzichtbarer Teil des partizipativen und transdisziplinären Forschens – so auch bei ZIRIUS
[Bild: erstellt mit DALL-E von OpenAI]

Als der lebendige Austausch auf Vortragsveranstaltungen und Konferenzen in den Pandemiemonate oft entfallen musste, sind zahlreiche Blogs und Podcasts entstanden. Sie haben dazu beigetragen, einem breiteren Publikum Zugang zu aktuellen Forschungsfragen und ihrer Diskussion zu eröffnen – oftmals im noch heißen Zustand, also bevor die Forschungsergebnisse Peer Reviews durchlaufen hatten. Die Lücke zwischen Wissensproduktion und -kommunikation wurde kleiner, manchmal Ungares kommuniziert, oft aber auch ein breiteres Verständnis geschaffen. Diese Art der „post-normal science communication“ (Brüggemann et al 2019) gilt als Merkmal und Herausforderung von Wissenschaft in medial geprägten Krisenzeiten: der neue Dauerzustand. Dafür müssen Wege im Umgang mit Ungewissheit, Wertfragen, Handlungsdruck und polarisierten Diskurskulturen gefunden werden, auch ein neues Verhältnis von Wissenschaft und Medien (ebd.). Die Normen, Richtlinien und Selbstverständnisse der Wissenschaftskommunikation verändern sich dabei und auch die Forschung über diese (Bucchi & Trench 2021: 4): „[S]tandard recipes or gold standards can hardly be universally agreed and applied“.

ZIRIUS möchte mit dem ZIRIUS-Forschungs-Blog Einblicke in die laufende Forschung eröffnen und auch in der medial beschleunigten Außenkommunikation methodische Herangehensweisen und offene Fragen transparent halten. Wir möchten nicht die Tweets einer emotionalisierten Wissenschaft nutzen, aber auch nicht mehr jährliche Berichte, die schon beim Erscheinen „alt“ wirken. Im Mittelpunkt wird die Diskussion neuer Forschungsergebnisse und ihrer Interpretation stehen. Dafür möchten wir unsere Leserschaft erweitern, frühe Debatten ermöglichen und laden Sie ein, sich einzuschalten, nachzufragen, mitzudiskutieren und unsere Forschung zu einer öffentlichen Angelegenheit zu machen. Bitte schreiben Sie an Kathrin Braun.

Cordula Kropp und Kathrin Braun

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