DiBiAS: Digitales Bildungsmodul für interdisziplinäre Anpassungsstrategien in der Siedlungswasserwirtschaft an Klimawandelfolgen

Der Klimawandel beeinflusst auf unterschiedliche Weise die Siedlungswasserwirtschaft, sei es durch vermehrte Starkniederschläge, die aus dem Siedlungsraum möglichst schadlos abgeleitet werden müssen, oder durch länger anhaltende Trockenperioden, die zu hohen Bedarfsspitzen bei der Trink- und Bewässerungswasserversorgung führen. Die damit verbundenen Probleme wirken sich regional und meist auf alle Teildisziplinen der Siedlungswasserwirtschaft aus.

In der universitären Lehre wird der Klimawandel bisher als große Herausforderung, verbunden mit großen Planungsunsicherheiten, betrachtet und gelehrt. Lösungsansätze werden jedoch nicht strategisch in die Lehre integriert, sondern oft isoliert und fallspezifisch betrachtet. Erforderlich sind ganzheitliche Lösungsstrategien, die die verschiedenen Teildisziplinen berücksichtigen, verbunden mit Ansätzen der Risikoanalyse und -bewertung.

Ziel des Vorhabens ist die zielgruppengerechte Vermittlung von geeigneten Anpassungsstrategien an den Klimawandel für Studierende der Siedlungswasserwirtschaft durch geeignete digitale Lerneinheiten. Die Lerninhalte, die auf den Grundlagenmodulen der Siedlungswasserwirtschaft aufbauen, werden in einem digitalen Vorlesungsformat (z.B. Video kombiniert mit animierten Vorlesungsfolien) angeboten. Damit wird den Studierenden ein innovatives, zeit- und ortsflexibles sowie selbstbestimmtes Bildungsangebot ermöglicht, das sie auf eine zunehmend digital vernetzte Arbeits- und Bildungswelt vorbereitet.

Dazu werden klimarelevante Aspekte aus den verschiedenen Teildisziplinen (Trink-)Wasserversorgung, Siedlungshydrologie und Siedlungsentwässerung, Abwasserreinigung und Wasserrecycling, Industriewasserwirtschaft und Gewässergütewirtschaft durch übergreifende Inhalte verknüpft und vertieft. Insbesondere die Risikoanalyse und -bewertung einzelner Anpassungsmaßnahmen in verschiedenen Teildisziplinen steht im Vordergrund. Dadurch wird das ganzheitliche, lösungsorientierte Verständnis der ineinandergreifenden Wirkungsketten gestärkt.

Damit werden die Studierenden befähigt, die Auswirkungen von Klimafolgenanpassungsstrategien über die jeweiligen Teildisziplinen hinaus zu erkennen, zu bewerten und ganzheitliche Lösungen zu entwickeln. Die damit verbundenen Chancen und Risiken werden methodisch analysiert und bewertet. Darüber hinaus sollen diese Strategien sowohl im Neubau als auch insbesondere im Bestand umsetzbar sein und somit auch Transformationsprozesse abbilden.

ZIRIUS erstellt die Lerneinheiten zu Risikoanalyse, -bewertung sowie zu Risikomanagement und Governance. Ergänzend dazu werden Übungen entwickelt, um Anpassungsstrategien an den Klimawandel der einzelnen Teildisziplinen interdisziplinär zu analysieren und zu bewerten.