NEWA-LIMA: Neue Wasserressourcen und innovative Abwasserbehandlung für aride Metropolregionen am Beispiel Lima, Peru

Zentrum für interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung

Die in Deutschland bewährte Technik der künstlichen Grundwasseranreicherung mit gereinigten kommunalen Abwässern soll als naturbasierte Lösung in Peru eingeführt und deren Potenzial zur kostengünstigen Bereitstellung von hochwertigem Brauch- und Trinkwasser in dicht bewohnten Wassermangelregionen überprüft werden. Über partizipative Verfahren der Stakeholderintegration wird ein effektiver Austausch zwischen den Akteuren aus dem Wassersektor unterstützt.

Projektförderung

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Projektlaufzeit

Januar 2022 - Juni 2024

Motivation

Die an der Pazifikküste Südamerikas gelegene Metropolregion Lima ist mit rund zehn Millionen Einwohnern eine der am dichtesten besiedelten und trockensten Region der Welt. Die Wasserversorgung hängt traditionell von den drei Flüssen Chillón, Rímac und Lurín ab. Über ein komplexes System von Stauseen, Kanälen und Fernwasserleitungen wird dabei vermehrt Wasser aus benachbarten Flusseinzugsgebieten nach Lima umgeleitet, um die ständig wachsende Bevölkerung mit Trinkwasser zu versorgen. Vor allem in den Trockenperioden, wenn wenig Flusswasser zur Verfügung steht, sind die lokalen Grundwasserreserven essentiell. Diese wurden jedoch jahrelang übermäßig beansprucht, so dass die Entnahme zwischenzeitlich deutlich gedrosselt und zahlreiche küstennahe Brunnen u.a. wegen Versalzung ganz aufgegeben werden mussten. Eine weitere Herausforderung liegt in der Reinigung von kommunalen Abwässern. Wie in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern, wird Abwasser in Peru überwiegend ohne ausreichende Aufbereitung in die Umwelt abgeleitet bzw. in den ariden Küstenregionen auch zur Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen genutzt. Hierdurch resultieren hohe Umweltbelastungen sowie Risiken für die menschliche Gesundheit.

Ziele und Vorgehen

Im Rahmen des von der Exportinitiative Umwelttechnologien (EXI) des BMUV geförderten Vorhabens soll mit der pilothaften Umsetzung naturnaher, energieeffizienter Technologien im Bereich Wasser und Abwasser ein konkreter Beitrag für die nachhaltige Wasserwirtschaft in Peru geleistet werden. Dabei kommen innovative Technologien und Verfahren deutscher Unternehmen bzw. Forschungseinrichtungen zum Einsatz. Die in Deutschland bewährte Technik der künstlichen Grundwasseranreicherung (GWA) soll als naturbasierte Lösung (Nature-based Solution NBS) in Peru eingeführt und deren Potential zur kostengünstigen Bereitstellung von hochwertigem Brauch- und Trinkwasser in dicht bewohnten Wassermangelregionen überprüft werden. Zur Infiltration sind zwei bislang ungenutzte Ressourcen, die winterlichen Abflussüberschüsse sowie gereinigtes kommunales Abwasser, vorgesehen. Zudem soll das Tropfkörper-Verfahren als eine optimierte, an die lokalen Verhältnisse angepasste Anlagentechnik zur Abwasserreinigung eingesetzt werden. Die Arbeiten bauen auf umfangreiche Untersuchungsergebnisse aus dem BMBF-Verbundprojekt TRUST auf.

Mit dem Projekt werden zudem über Maßnahmen der Stakeholderintegration Kooperationen und Netzwerke mit und zwischen lokalen Akteuren etabliert und gestärkt. Ergänzend ist ein intensiver Wissenstransfer, u.a. durch Schulungen zu den Themenbereichen Grundwasseranreicherung sowie Trink- und Abwasseraufbereitung, geplant.

Teilvorhaben ZIRIUS

Die zentrale Aufgabe von ZIRIUS liegt in der Koordination des Projekts sowie in der Integration der lokalen Akteuren aus dem Wassersektor in das Vorhaben. Über die Erfahrungen aus dem BMBF-Verbundprojekt TRUST kann das ZIRIUS auf ein umfangreiches Netzwerk und Kontakten in der Region Lima aufbauen.

Ansprechpartner und Projektleiter

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