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Forschungsbereich Methodenentwicklung

Zentrum für interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung

Der Forschungsbereich Methodenentwicklung entwickelt und erforscht innovative Methoden zur interdisziplinären Analyse von sozio-technischen Systemen. Besondere Schwerpunkte bilden die Cross-Impact Bilanzanalyse (CIB) und das Gruppendelphi.

Die Forschungen, die ZIRIUS in den inhaltlichen Forschungsbereichen durchführt, sind teilweise nur unter Einsatz innovativer Methoden oder mit Hilfe von Methodenweiterentwicklungen zu bearbeiten. Zur Deckung der methodischen Erfordernisse in den eigenen Forschungsprojekten aber auch als Beitrag zum sozialwissenschaftlichen Methodenportfolio betreibt ZIRIUS im Forschungsbereich „Methodenentwicklung“ die Neu- und Weiterentwicklung relevanter Forschungsmethoden, die Beforschung ihrer Eigenschaften und Wirkungen sowie die Untersuchung der Chancen, die sich aus der Kombination traditioneller Methoden ergeben. Derzeit bestehen drei Arbeitsschwerpunkte im Forschungsbereich „Methodenentwicklung“:

Schwerpunkte

Die Cross-Impact Bilanzanalyse (CIB) ist eine qualitative Analysetechnik, die es unter Einbezug von qualitativen Expertenurteilen über Systemzusammenhänge ermöglicht, z.B. qualitative Szenarien zu entwickeln oder Interventionswirkungen in komplexen, aber schwach definierten Systemen zu untersuchen. ZIRIUS betreut die CIB-Methode, die inzwischen international von zahlreichen Forschungsgruppen eingesetzt wird, durch reflexive Methodenforschung, durch eine Methodenhomepage sowie durch die Pflege einer freien Anwendungssoftware, den ScenarioWizard.

Die Methode des Gruppendelphis bietet einen Rahmen für einen (interdisziplinären) offenen und konstruktiven Diskurs zwischen Expertinnen und Experten und führt zu einer gemeinsamen Beurteilung wissenschaftlicher Fragestellungen. Durch Integration diskursiver Elemente können die teilnehmenden Expertinnen und Experten auch inhaltliche Begründungen für die Urteile austauschen. Diese Begründungen können für eine tiefergehende qualitative Analyse erhoben werden. ZIRIUS hat bereits viele Anwendungen der Methode konzipiert, durchgeführt und wissenschaftlich reflektiert.

Durch die interdisziplinäre Ausrichtung des Forschungszentrums und in zahlreiche Kooperationen mit Partnern und Partnerinnen aus Ingenieur- und Sozialwissenschaften beschäftigt sich ZIRIUS intensiv mit innovativen Kooperationsformaten für sozial-, natur- und ingenieurwissenschaftlicher Forschungsansätze. Neben der Erstellung und methodischen Weiterentwicklung von sozio-technischen Kontextszenarien mittels Cross-Impact Bilanzanalyse werden interdisziplinäre Fragestellungen mit Delphi-Methoden, durch Kombination von Mess- und Umfragedaten oder über sozio-technische Simulationsmodelle bearbeitet.

Aktuelle Projekte des Forschungsbereichs

Als Folge des Klimawandels werden auch in Deutschland zukünftig verstärkt Konflikte um Grund- und Oberflächenwasser erwartet. Im Rahmen des Ladenburger Kollegs der Daimler und Benz Stiftung erforscht ein von ZIRIUS koordiniertes Verbundprojekt diese möglichen Konflikte. Im CIB-Lab werden mit Hilfe von partizipativer Modellierung und Planspielen zukünftige Umfeldfaktoren und Akteursstrategien in ihren Wechselwirkungen untersucht. Wir nutzen CIB in Form partizipativer Modellierung, um interessierten und potentiell betroffenen Stakeholdern zukünftige Wasserkonflikte sowie komplexe Folgen von Handlungsoptionen erfahrbar zu machen. Dazu entwickeln wir im Co-Design eine gemeinsame Webanwendung und führen in drei Fallstudien Planspiele mit CIB durch.

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Am Beispiel der Region Nordschwarzwald erforscht das Verbundprojekt KoOpRegioN regionale Kooperationsoptionen für die nachhaltige Landnutzung. Das CIB-Lab führt hierzu eine CIB-gestützten Policy-Design Prozess durch, um „Policy-Mixe für Gewerbeflächen der Zukunft“ zu entwickeln. Dabei werden Zielkonflikte explizit adressiert und Maßnahmenbündel entwickelt, die gleichzeitig mehrere Ziele erreichen: 1) Verbesserung der Stadt-Umland Zusammenarbeit; 2) Reduktion der Flächeninanspruchnahme; 3) Verbesserung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Die Ergebnisse fließen im weiteren Verlauf des Projekts in die Szenarienentwicklung und in die Vorbereitung einer Praxisphase ein.

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Im Verbundprojekt soll inter- und transdisziplinär mit wissenschaftlichen und Praxis-Experten ein Konzept für die resiliente Gestaltung der digitalen Energiewende erarbeitet werden sowie ein Resilienzmonitoring, dessen Kern ein Stresstest-Instrumentarium bildet. Schwerpunkt des Vorhabens ist die Entwicklung dieses systemanalytischen Instrumentariums und das Konzept seiner gesellschaftlichen Einbettung.

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Im Verbundprojekt Genese erfolgt eine systematische Charakterisierung verschiedener Aspekte des gesellschaftlichen Wandels, die Erfassung der Wirkungen des Wandels auf die Stromnachfrage, eine detaillierte Modellierung der Veränderung von Nachfrageprofilen und die Bewertung dieser Profile über die Einbindung in Energiesystemmodelle mit niedriger zeitlicher Auflösung sowie in Strommarktmodelle mit hoher zeitlicher Auflösung. Das CIB-Lab analysiert Aspekte des gesellschaftlichen Wandels und erstellt mit der CIB konsistente, sektorübergreifende Treiberkonstellationen zum Nachfragewandel, welche als Ausgangspunkt sowie als Bindeglied zwischen den Modellen fungieren.

 

 

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Das Verbundvorhaben SyKonaS entwickelt eine grundsätzliche, konzeptionelle und methodische Herangehensweise zur Analyse von Akteurskonflikten in Energietransformationspfaden. Am CIB Lab werden die Wechselwirkungen zwischen Konflikten auf unterschiedlichen Ebenen des Transformationsprozesses einerseits, und den institutionellen, technischen, ökonomischen und rechtlichen Rahmenbedingungen andererseits analysiert (Konfliktlinien). Um den Erkenntnisgewinn durch Praxiswissen zu stützen, werden Praxisakteure eingebunden, die zur Identifikation der Konflikte, zur Bewertung der systemischen Wechselwirkungen und zur Entwicklung von Lösungsinstrumenten beitragen.

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Durch das Projekt MANIFOLD sollen Energiesystemmodelle trotz ihres primär techno-ökonomischenFokus dazu befähigt werden, die Ergebnisse aus quantitativen und qualitativen empirischen sozial-wissenschaftlichen Analysen zum Verhalten von Akteuren im Kontext der Energiewende besser undv.a. mit geringerem methodischen Aufwand zu berücksichtigen.

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Mitglieder des Forschungsbereichs Methodenentwicklung

Kontakt

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Wolfgang Hauser

Dr.

Forschungsbereichssprecher Methodenentwicklung / Wissenschaftlicher Mitarbeiter

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