ReMoDigital: Resilienz-Monitoring für die Digitalisierung der Energiewende

ReMoDigital

Im Verbundprojekt soll inter- und transdisziplinär mit wissenschaftlichen und Praxis-Experten ein Konzept für die resiliente Gestaltung der digitalen Energiewende erarbeitet werden sowie ein Resilienzmonitoring, dessen Kern ein Stresstest-Instrumentarium bildet. Schwerpunkt des Vorhabens ist die Entwicklung dieses systemanalytischen Instrumentariums und das Konzept seiner gesellschaftlichen Einbettung.

Projektförderung

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) innerhalb des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung, Technologieorientierte Systemanalyse

Projektlaufzeit

September 2020 bis August 2023

Vor dem Hintergrund des strukturellen Wandels des Energiesystems mit mehr fluktuierender Bereitstellung von Energie, einer weitgehenden Sektorkopplung und Digitalisierung dieser Prozesse, neuen Akteuren und veränderten Rollen im Vergleich zu heute, muss die Funktionalität des Energiesystems sowie dessen Resilienz, das heißt, die schnelle Wiederherstellbarkeit wesentlicher Systemfunktionen nach Störungen durch stabilisierende und dynamische Elemente, verstärkt untersucht werden (vgl. Renn 2017). In ReMoDigital soll daher inter- und transdisziplinär ein Konzept für die resiliente Gestaltung der digitalen Energiewende erarbeitet, sowie ein Resilienz-Monitoring entwickelt werden, dessen Kern ein Stresstest-Instrumentarium bildet. ZIRIUS beteiligt sich hierzu im Rahmen einer begleitenden Projektgruppe bei der Erarbeitung von Grundlagen und Konzept zu Resilienz und Resilienz-Monitoring.

Die Funktionalität des zukünftigen deutschen Energiesystems wird auch maßgeblich von gesellschaftlichen, politischen und umweltbedingten Kontexten geprägt sein; gleichzeitig werden auch technologische Richtungsentscheidungen die gesellschaftlichen Vorstellungen über und die Nutzungen von Energie mit beeinflussen (Smith und Stirling 2010). Dieses Verständnis des Energiesystems als „soziotechnisches System“ (Büschen und Schippl 2013) findet in der interdisziplinären Energieforschung mittlerweile breiten Konsens und muss auch in einem Resilienz-Monitoring integriert werden. In diesem Sinne verfolgt ZIRIUS folgende weiteren Ziele im Projekt: Erstens werden potenzielle gesellschaftliche und umweltrelevante Ereignisse und Trends identifiziert, die die Resilienz des zukünftigen Energiesystems signifikant beeinflussen können. Und zweitens werden Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen und umweltbedingten Kontextbedingungen und technologischen Richtungsentscheidungen systematisch mit der Cross-Impact Bilanzanalyse (CIB) analysiert.

Zentraler Output des Teilprojekts ist die Entwicklung konsistenter und plausibler Kontextszenarien, in denen kritische gesellschaftliche und umweltrelevante Ereignisse aufgearbeitet werden, die die Resilienz des zukünftigen Energiesystems signifikant beeinflussen können. Die transdisziplinär entwickelten Kontextszenarien werden als zentraler Baustein in das Resilienz-Monitoring integriert und so aufbereitet, dass sie Nutzerinnen und Nutzern des Monitorings transparent und interaktiv zur Verfügung stehen.

Literatur:
Renn, O. et al. (2017) Das Energiesystem resilient gestalten: Szenarien – Handlungsspielräume – Zielkonflikte, Schriftenreihe Energiesysteme der Zukunft, acatech, München.

Smith, A.; Stirling, A. (2010) The politics of social-ecological resilience and sustainable socio-technical transitions, Ecology and Society 15(1): 11.

Büschen, C.; Schippl, J. (2013) Die Transformation der Energieversorgung: Einheit und Differenz soziotechnischer Systeme, TaTuP Technikfolgenabschätzung Theorie und Praxis 22(2):11- 19.

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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

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