MANIFOLD: Modellentwicklung und Modellkopplung zu Akteursverhalten in Innovations- und Diffusionsnetzwerken

Durch das Projekt MANIFOLD sollen Energiesystemmodelle trotz ihres primär techno-ökonomischenFokus dazu befähigt werden, die Ergebnisse aus quantitativen und qualitativen empirischen sozial-wissenschaftlichen Analysen zum Verhalten von Akteuren im Kontext der Energiewende besser undv.a. mit geringerem methodischen Aufwand zu berücksichtigen.

Projektförderung:

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

Projektlaufzeit:

Oktober 2019 bis September 2022

Durch das Projekt MANIFOLD sollen Energiesystemmodelle trotz ihres primär technoökonomischen Fokus dazu befähigt werden, die Ergebnisse aus quantitativen und qualitativen empirischen sozialwissenschaftlichen Analysen zum Verhalten von Akteuren im Kontext der Energiewende besser undv.a. mit geringerem methodischen Aufwand zu berücksichtigen. Dazu werden zwei Akteursmodelle (weiter-) entwickelt werden: (1) Ein Modell fokussiert auf die Analyse des Verhaltens von Akteurenin Innovationsnetzwerken, d.h. auf Akteure, die an der Erforschung, Entwicklung und Erzeugung neuer Technologien beteiligt sind. (2) Das zweite Modell ist auf die Analyse des Verhaltens von Akteurenin Diffusionsnetzwerken ausgerichtet, d.h. auf Akteure, die die Verbreitung von neuen Technologienoder sonstigen Innovationen beeinflussen. Der Beitrag von ZIRIUS im Projekt liegt in der qualitativen Analyse von Innovationsnetzwerken im Bereich Wärmetechnologien. Grundlage für die Analysen ist die Theorie des Technologischen Innovationsnetzwerks. Ausgehend von der Theorie werden leitfadengestützte Interviews und zwei Stakeholderworkshops durchgeführt. Die Ergebnisse werden vomProjektpartner Iqib (Institut für qualifizierende Innovationsforschung und -beratung) für die Weiterentwicklung eines agentenbasierten Modells genutzt.

ZIRIUS wird im Projekt MANIFOLD qualitative Analysen zur Entstehung von Innovationen im Wärmebereich mit einem Fokus auf Akteure und unterschiedliche Formen von Wissen im Innovationsprozess durchführen. Die Analysen dienen der Weiterentwicklung und Kalibrierung des vom Projektpartner Iqib betriebenen SKIN-Energy-Modells. Analysegrundlage sind die in der Theorie Technologischer Innovationssysteme entwickelten typischen Funktionen, die ein Innovationssystem erfüllen muss:

  • Wissensentwicklung und Diffusion
  • Einflussnahme auf die Suchrichtung
  • Unternehmerisches Experimentieren
  • Marktformierung
  • Legitimation
  • Ressourcenmobilisierung
  • Entwicklung positiver Externalitäten (vgl. Bergek et al. 2008)

Ob und wie diese Funktionen erfüllt werden, hängt insbesondere auch vom Zusammenspiel heterogener Akteure und unterschiedlichen Formen der Wissenserzeugung und des Wissensaustauschs ab. Zudem verändern sich die Erfordernisse an Wissen und Wissensformen etc. im Laufe von Innovationsprozessen.

Zunächst werden Akteure identifiziert, die für das betrachtete Innovationssystem und im Hinblick auf die Passung zu den im Projekt ebenfalls eingesetzten Energiesystemmodellen wichtig sind und in unterschiedlichen Innovationsphasen von Bedeutung sind. Die mittels leitfadengestützter Interviews und Workshops erhobenen Daten werden die vom Projektpartner Iqib durchgeführten Daten- und Netzwerkanalysen ergänzen. Zudem ist auch ein enger Austausch mit den im Projekt ebenfalls durchzuführenden Diffusionsanalysen, die die Projektpartner ISI, RWTH Aachen und TU Braunschweig planen, vorgesehen.

Die Ergebnisse sollen genutzt werden, um a) die Agenten in den agentenbasierten Modellen zu spezifizieren, b) Fragen für die Modellläufe und Simulationen zu identifizieren und c) Innovationshemmnissen aufzudecken und mögliche Gegenmaßnahmen zu entwickeln.

Koordinator:

Dr. Joachim Globisch, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI)

Weitere Projektpartner:

Dr.-Ing. Bert Droste-Franke, Iqib (Institut für qualifizierende Innovationsforschung und -beratung)

Dr. Ulrich Fahl, Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER, Univ. Stuttgart)

Dr. Jan Steinbach, Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien (IREES)

Charlotte Senkpiel, Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE)

Prof. Dr.-Ing. Aaron Praktiknjo, Institute for Future Energy Consumer Needs and Behavior (FCN, RWTH Aachen)

Prof. Dr. Frank Eggert, Abteilung für Psychologische Methodenlehre und Biopsychologie (IPMB, TU Braunschweig)

Ansprechpartner

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